Der Feilnagel dient dem Goldschmied als “Arbeitsunterlage”, denn er arbeitet hauptsächlich am Feilnagel und nicht direkt auf dem Tisch. Der Feilnagel ist der Dreh- und Angelpunkt des Goldschmiede-Arbeitsplatzes. Es ist ein keilförmiger Holzklotz, der am Werkbrett des Goldschmiedes befestigt ist. Er dient als Auflage- und Stützfläche bei Feil-, Schmirgel-, Bohr-, Löt- und Fassarbeiten. Auf ihm wird also gesägt und gefeilt und je nach Arbeitsgewohnheiten ist der Feilnagel individuell geformt – es gibt keine zwei Feilnägel auf der Welt, die sich hundertprozentig gleichen. Jeder Goldschmied formt sich automatisch seinen ganz individuellen Feilnagel. „Je weniger von dem Ding also noch da ist, desto fleißiger war der Goldschmied.“ Eine Legende sagt: Wenn ein junger Geselle seinen ersten Feilnagel kurz gearbeitet hat, darf er heiraten …